MARTIN BUBER UND DIE MUSLIMISCHE MYSTIKER:INNEN– DIE SUFIS

MARTIN BUBER UND DIE MUSLIMISCHE MYSTIKER:INNEN– DIE SUFIS

Martin Buber: eine muslimische Perspektive

Zur Bedeutung von Gespräch und Dialog im Koran und in der islamischen Mystik

Abualwafa Mohammed, Wien

  1. Martin Buber: „Ich führe ein Gespräch

Mit großem Gewinn habe ich an der Martin Buber-Tagung im Januar 2022 teilgenommen und umso mehr freute ich mich über die Einladung, einen Beitrag für den Tagungsband zu schreiben. Als Arbeitstitel war vorgegeben: Martin Buber und der Islam. Es schien mir sinnvoll, mich zunächst damit auseinanderzusetzen, wie ich als Muslim und islamischer Religionspädagoge die Bedeutung Martin Bubers wahrnehme, und worin er für mich eine Brücke zwischen islamischer Religion und moderner Dialog-Philosophie darstellen kann. Dabei waren mir für die religionspädagogische Theoriebildung die Bücher von Hans Küng zu Weltreligionen und Weltethos sowie die Veröffentlichungen seines Schülers Karl-Josef Kuschel besonders wertvoll, darunter sein Buch „Leben ist Brückenschlagen“ (s.u.) mit einem wertvollen Kapitel zu Buber. Im Folgenden will ich dann auf die zentrale Bedeutung des Dialogs als herausragende Kommunikationsform des Korans eingehen. In dieser Perspektive ist der Koran kein einseitiges Diktat Gottes, sondern eine Einladung zum Gespräch auf dem Weg der Rechtleitung. Diese Überlegungen versuchte ich zu „personalisieren“, indem ich beispielhaft auf einige wichtige Gestalten der islamischen Mystik und deren dialogischer Haltung eingegangen bin. Ich hoffe zeigen zu können, dass grundständige Traditionen und wichtige Tendenzen koranischer Botschaft gerade heute ihren Beitrag zum Gespräch im Sinne Bubers leisten wollen. Für den gläubigen Muslim gründet das im prophetischen Charakter des Koran und im Vertrauen auf Gottes Wort. Franz-Josef Kusche hat der Einführung zu seinem oben erwähnten Buch das Motto vorangestellt: „Brücken des Vertrauens schlagen“. Damit hat er den Titel seines Buches noch einmal präzisiert. Besser lässt sich die Aufgabe des Interreligiösen Gespräches nicht formulieren.

 

 

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